Warm Up - Fachbegriffe einfach und verständlich erklärt

Jeder Fachbereich hat seine eigene Terminologie, seine Fachbegriffe und sprachlichen Begrifflichkeiten. Was für den einen der Einschraubheizkörper, ist für den anderen ein Tauchheizkörper oder schlicht ein Heizer. Was es damit im Bereich der Elektrowärme auf sich hat, warum zum Beispiel die Oberflächenbelastung eines der wichtigsten Themen ist und was für Auswirkungen diese für Ihren Heizprozess und die Lebensdauer des Erhitzers hat, das erfahren Sie hier, kurz und knapp auf den Punkt gebracht.

Elektrischer Einschraubheizkörper

Bezeichnet einen elektrischen Heizkörper, der mittels Schraubkopf in einen Tank eingeschraubt wird, um darin das Medium auf die geforderte Temperatur zu bringen. Siekerkotte stellt unzählige Varianten mit den unterschiedlichsten Leistungsgrößen, Materialien, Schraubköpfen und Rohrheizkörpern her. Für die Erhitzung von Wasser, mit einer Lieferzeit von 48 Stunden hat Siekerkotte elektrische Standard-Einschraubheizkörper auf Lager.

Elektrischer Rohrheizkörper

Sie sind das Herzstück fast aller unserer elektrischen Erhitzer. Die Rohrheizkörper bestehen aus Edelstahlrohren, in deren Mitte ein elektrischer Heizdraht eingebracht ist. Sein ohmscher Widerstand definiert seine elektrische Heizleistung. Umhüllt wird dieser Heizdraht von Magnesiumoxid, dieses trennt den stromdurchflossenen Draht elektrisch vom metallischen Außenkörper. Magnesiumoxid ist ein äußerst guter Wärmeleiter, sodass die im Heizdraht erzeugte Wärme nahezu verlustfrei zur Medium berührenden Außenhülle weitergeleitet wird. Siekerkotte bietet Rohrheizkörper in unterschiedlichen Längen und Formen mit Durchmessern von 6.5, 8.5, 10, 11.5 sowie 16 mm an.

Elektrischer Durchlauferhitzer

Bezeichnet einen elektrischen Erhitzer, der neben dem Heizkörper – meistens ein elektrischer Flanschheizkörper – noch über ein Durchlaufrohr verfügt, durch den das zu erwärmende Medium strömt. Der Anschluss an das Rohrsystem des Kunden wird am Durchlauferhitzer mittels Anschlussflanschen oder Muffen ermöglicht. Herrscht im System ein Überdruck von mehr als 0.5 bar, dann muss der Durchlauferhitzer nach Druckgeräterichtlinie konzipiert und produziert werden. Siekerkotte bietet für die unterschiedlichsten Medien und Druckstufen elektrische Durchlauferhitzer bis in den Megawatt-Bereich an.

Oberflächenbelastung

Die wichtigste Kennziffer für die Dimensionierung von elektrischen
 Heizelementen ist die Oberflächenbelastung, oftmals auch als flächenbezogene Leistung bezeichnet. Sie ist ein wichtiges Maß für die Beanspruchung und Lebensdauer eines Heizelementes. Die Oberflächenbelastung wird in Watt pro cm² angegeben. Sie wird gemäß der folgenden Formel berechnet: Oberflächenbelastung ist die Leistung (P) geteilt durch die beheizte Oberfläche des Rohrheizkörpers (In diesem Fall also die Mantelfläche eines Zylinders): Oberflächenbelastung = P/ (2πrh) [W/cm²]. 
Zu beachten dabei ist, dass die unbeheizte Länge der Rohrheizkörper von der Höhe h abgezogen werden muss.
Für jedes Medium unterscheidet sich die maximal zulässige Oberflächenbelastung; das Medium kann in Abhängigkeit der eigenen Wärmekapazität nur begrenzt thermische Energie aufnehmen. Folgende Grenzwerte (Max. Richtwerte) sollten nicht überschritten werden:
Luft: 4 W/cm²
Wasser: 10 W/cm²
Öle: 2 W/cm²

Stromwärmegesetz

Wird auch als erstes Joulsches-Gesetz bezeichnet. Es besagt, dass ein elektrischer Strom in einem elektrischen Leiter Wärmeenergie durch fortwährende Umformung von elektrischer Energie, die dem Leiter entnommen wird, erzeugt. Dabei gilt Q = P x t. Denselben Effekt spüren Sie, wenn Sie länger mit Ihrem Mobiltelefon telefonieren, die Rückseite des Handys wird warm, da der Akku Strom abgibt.

Ohmsches Gesetz

Das Ohmsche Gesetz (genauer die Ohmsche Regel) sagt aus, dass die Stärke des durch ein Objekt fließenden elektrischen Stroms proportional der anliegenden, elektrischen Spannung ist. U = R x I. Bei bekannter Spannung und Stromstärke lässt sich der elektrische Widerstand R [Ohm] also ganz leicht berechnen.

Reihenschaltung

Schaltet man mehrere elektrische Widerstände in Reihe, dann ergibt sich der Gesamtwiderstand Rg=R1 + R2 + R3 + … Rn aus simpler Addition der einzelnen Widerstände. Zu beachten ist, dass hierbei der Strom I, der durch alle Widerstände fließt, gleich ist.

Parallelschaltung

Ordnet man verschiedene Widerstände parallel zueinander an, dann addieren sich die Kehrwerte (auch Leitwerte S = 1/R [Siemens] genannt). 1/Rg= 1/R1+ 1/R2+ 1/R3+ … + 1/Rn. Schaltet man nur zwei Widerstände parallel, dann vereinfacht sich die Formel zur Berechnung des Gesamtwiderstandes zu: Rg= R1 R2 /(R1 + R2). Die Spannung über jeden parallel geschalteten Widerstand ist gleich; die Einzelströme, die durch jeden einzelnen Widerstand fließen, addieren sich zum Gesamtstrom. Praktisch kann man sagen, dass die Stromleitfähigkeit des Gesamtsystems sich mit jedem zusätzlich parallel geschalteten Widerstand erhöht.

Elektrische Leistung

Bei Gleichstrom berechnet sich die elektrische Leistung P aus dem Produkt der Spannung U und dem Strom I. P = U x I [W]. Unter Zuhilfenahme des Ohmschen Gesetzes lässt sich die Formel wie folgt umschreiben: P = U x I = U² / R = R x I².
Liegt ein Wechselstrom vor bzw. Wechselspannung an, dann muss in der Berechnung der elektrischen Wirkleistung noch der Cosinus des Phasenwinkels ϕ in das Produkt einfließen. Pwirk = U x I x cos ϕ.

Filmtemperatur

Gerade im Bereich der Erhitzung von Wärmeträgerölen spielt die Filmtemperatur eine wichtige Rolle. Direkt an der Grenzschicht zwischen dem zu erwärmenden Medium und der heißen Oberfläche der Rohrheizkörper bewegt sich die Flüssigkeit deutlich weniger als weiter davon entfernt. Das Medium kann aufgenommene thermische Energie nur in Form von Wärmeleitung weitergeben. Um Vercrackung und dadurch verursachte Belagsbildung auf den Rohrheizkörpern zu verhindern, darf die maximal zulässige Filmtemperatur nicht überschritten werden. Sie wird in der DIN-Norm 4754 geregelt. Bei mineralischen Wärmeträgerölen liegen die Werte zwischen 260 und 350 °C, bei synthetischen Ölen bis zu 430 °C, bei Wasser üblicherweise zwischen 150 und 180 °C.

Wärmeübertragung

Um thermische Energie weiter zu übertragen, gibt es drei verschiedene Möglichkeiten, die in der Natur gleichberechtig und zumeist parallel verlaufen: Wärmeleitung, Konvektion und Wärmestrahlung. Bei den elektrischen Erhitzern für flüssige Medien kommen hauptsächlich Wärmeleitung sowie Konvektion vor. Bei Luft- und Gaserhitzern kann auch noch die Wärmestrahlung zur Energieübertragung genutzt werden.

Wärmekapazität

Die Wärmekapazität C eines Körpers ist das Verhältnis der ihm zugeführten Wärme zu der damit bewirkten Temperaturerhöhung (ΔT). Bei homogenen Körpern lässt sich die Wärmekapazität als Produkt seiner molaren Wärmekapazität und seiner Stoffmenge berechnen. Beide Werte finden sich in entsprechenden Fachlisten.

Wärmeleitung

Bei Wärmeleitung erfolgt der Transport der Wärme in festen, 
flüssigen und gasförmigen Medien unter dem Einfluss der Temperaturdifferenz. Die Energie wird im Molekülverband durch Schwingungen übertragen, es besteht ein physikalischer Kontakt. Der Wärmetransport erfolgt in Richtung abnehmender Temperatur und ist umso stärker, je größer die Temperaturdifferenz sowie die Wärmeleitfähigkeit des Mediums ist. Auch die Geschwindigkeit der Wärmeleitung hängt von ihr ab.

Konvektion

Bei der Wärmekonvektion erfolgt der Wärmetransport durch Gas oder Flüssigkeitsströmungen, die durch örtliche Erwärmung bzw. Temperaturunterschiede hervorgerufen werden. Das bedeutet, dass die Bewegungsenergie der Gasmoleküle erhöht wird. Der Energietransport findet molar statt.

Wärmestrahlung

Unter Wärmestrahlung versteht man die Energieübertragung durch elektromagnetische Wellen. Diese können von verschiedener Frequenz bzw. Wellenlänge sein. Jeder warme Körper sendet elektromagnetische Wellen aus, die dem infraroten Teil des Spektrums angehören, also eine relativ große Wellenlänge haben. Bei hohen Temperaturen wird die Wärmestrahlung sichtbar und ihre Energie steigt stark an, aber auch bei niedrigen Temperaturen ist sie durchaus von Bedeutung.

Drehstromsystem

Als Drehstromsystem bezeichnet man ein System, das aus drei einzelnen Wechselströmen oder Wechselspannungen gleicher Frequenz besteht, die zueinander in ihren Phasenwinkeln fest um 120° verschoben sind. Anwendung findet das Drehstromsystem vor allem im Bereich der elektrischen Energietechnik für Transport und Verteilung von elektrischer Energie in Stromnetzen. Üblicherweise beträgt die verwendete Spannungsebene 400 Volt.

Totraumarm

Bei Pharma- sowie bei hochsterilen Anwendungen sollten sogenannte Toträume, also Bereiche, in denen mangels Durchströmung das Medium steht und nicht ordentlich durchmischt wird, vermieden werden, da es hier zu Verkeimungen kommen kann. Siekerkotte bietet totraumarme Erhitzer für hochsterile Anwendungen zum Beispiel für WFI an. Unsere Erhitzer werden dabei eingewalzt und elektropoliert, sodass sie den meisten Hygieneanforderungen entsprechen.

Elektrischer Flanschheizkörper

Bezeichnet einen elektrischen Erhitzer, der mittels eines Flansches in einem Tank oder sonstiger Vorrichtung befestigt wird, um das Medium auf die geforderte Temperatur zu erwärmen. Er ist der „große Bruder“ des elektrischen Einschraubheizkörpers und kann in der Regel deutlich höhere Heizleistungen erzeugen. Siekerkotte baut diese Typen bis in den Megawatt-Bereich und fertigt die Flanschheizkörper passgenau auf die Anforderungen der Kunden. Für eine schnelle Lieferzeit hat Siekerkotte zur Erwärmung von Wasser modular aufgebaute elektrische Flanschheizkörper bis 320 kW vorkonfektioniert.

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